Inzwischen sind 5 Jahre vergangen: ich bin viel offener für neue Rezepte geworden und probiere viele Essensvariationen aus. Ich habe mich versuchsweise auch vegan, vegetarisch und ketogen ernährt. Ich esse viel bewusster und gesünder. Ich lese Zutatenlisten inzwischen nicht nur wegen glutenhaltiger Inhaltsstoffe, sondern auch in Bezug auf Zucker und Konservierungsstoffe. Zudem kaufe ich nur noch selten Fertigprodukte, wie Pastasoßen, Pesto, Suppen oder ähnliches. Ich koche täglich selbst und verwende frische und ausgewogene Zutaten.
Ein anderer wichtiger Punkt: ich bin selbstbewusster und gelassener geworden. Traute ich mich anfangs kaum im Restaurant nachzufragen, ist es heute eine Selbstverständlichkeit. Über die Zeit habe ich auch ein Gefühl dafür entwickelt, ob sich jemand mit den Anforderungen von Zöliakie auskennt oder nicht.
Natürlich ist es auch heute noch gelegentlich eine Herausforderung für mich. Sätze wie „Ja, wir verwenden kein Glutamat“ oder „nee, eigentlich ist da kein Mehl dran“ kennt sicher jeder Zöli.
Aber einer der wichtigsten Erkenntnisse ist: ich möchte mich keinesfalls einschränken lassen. Insbesondere nicht, wenn es um eine meiner größten Leidenschaften geht: dem Reisen. Die Ernährung umstellen – na gut! Unflexibel werden und sich verkriechen? Keinesfalls!
Seit meiner Diagnose habe ich 3 Monate in Barcelona gelebt, bin 3 Monate durch Südamerika mit dem Rucksack gereist, war in Vietnam, Kuba und auf vielen Städtetrips in Europa unterwegs. In dieser Zeit habe ich in vier verschiedenen Städten in Deutschland gelebt (Leipzig, Düsseldorf, Stuttgart und Hamburg).
Fazit: ich habe den „Glutango“ gelernt und habe sehr viel Spaß dabei!