Albanien ist ein wunderschönes Land. Es ist noch weitgehend vom Tourismus unentdeckt. Auf der Reise durch das Land findet man weite teilweise unberührte grüne Landschaften, kulturelle Bauten wie in Butrint, Berge, Küste und vor allem: sehr sehr nette Menschen. Gastfreundschaft ist eine albanische Tradition.
Die albanische Küche ist einfach. Insgesamt kann man sie als „mediterran“ bezeichnen. Sie ist der Küche seiner Nachbarländer des Balkans sehr ähnlich. Man kocht das, was vorhanden ist oder auf dem eigenen Feld wächst – viel Gemüse und Gewürze. Typische Gerichte sind: Fasul (Bohnensuppe mit Fleisch und Gemüse), Byrek (gefüllte Teigtaschen mit Hackfleisch und Schafskäse) und natürlich Baklava (Blätterteig mit Sirup und Zuckerwasser).
Leider ist das Thema „glutenfrei“ und „Allergene“ noch nicht sehr präsent im Land. Speziell auch die landestypischen Gerichte wie Baklava oder Byrek sind klassische glutenhaltige Gerichte.
Eine große Herausforderung gleich zu Beginn war der Supermarktbesuch. In Albanien gibt es keine Kennzeichnungspflicht nach der europäischen Lebensmittelinformationsverordnung wie in Deutschland und anderen EU Ländern. Das heißt, die Zutatenliste ist auf Albanisch (also nicht verständlich für mich) und die Allergene sind nicht hervorgehoben. So habe ich erst einmal einfache Produkte wie Käse oder Naturjoghurt gekauft und später im Internet jedes einzelne Wort gegoogelt.
Glutenfreie Produkte selbst, wie Brot oder Nudeln, gibt es eher selten im Supermarkt zu kaufen. Ich musste also größtenteils auf meine Vorräte zurückgreifen.
In den größeren Städten kann man jedoch manchmal fündig werden.
So gab es in der Stadt „Vlora“ zum Beispiel einen „Rossmann & LaLa“
(Adresse: Rruga Kosova) – ein Zusammenschluss aus der deutschen Rossmann Drogeriekette und dem albanischen Fußballspieler Altin Lala. Es gibt hier zahlreiche Produkte direkt aus Deutschland – einige davon glutenfrei. Die Preise sind dementsprechend hoch – im Vergleich zu den üblichen albanischen Preisen. Aber es war eine gute Chance meinen Vorrat aufzustocken. Inzwischen gibt es fast 20 Filialen in ganz Albanien.
Vereinzelt finden sich auch Supermärkte, die glutenfreie Pasta und auch mal glutenfreies Brot anbieten. Zum Beispiel: „Supermarket Univers“ oder „Spar“. Man muss einfach auf die Suche gehen.
Interessant ist jedoch, dass man in jedem noch so kleinem Supermarkt die „GoFree“ Cornflakes von Nestlé findet – und das sogar in verschiedenen Geschmacksrichtung. Wer sich also glutenfrei mit Cornflakes über Wasser halten will, ist in Albanien genau richtig 🙂
Aber ich wurde auch tatsächlich einmal beim Auswärts essen fündig. Bei einem Ausflug vom Shkodra Lake zum Komani Lake (Shala River) habe ich vor Ort einfach gefragt, was sie mir zubereiten könnten. Es gab Kartoffeln, Salat mit Essig und Öl und etwas Fleisch. Alles kein Problem. Am nächsten Tag gab es dann auch zum Frühstück auf dem Camping Platz am Shkodra Lake ein Omelette. Man wusste was Gluten ist und kannte sich aus. Es gibt dort sogar eine „Maispizza“ – allerdings ist diese nicht für Zölis geeignet, da sie nicht auf die Kontamination mit der Weizenpizza achten.
Zusammenfassend kann man sagen: Glutenfrei in Albanien ist möglich – jedoch etwas herausfordernd – also immer ausreichend Reiseproviant dabei haben.
Albanien war eine Station unserer Reise durch Südosteuropa – lest hier mehr über die Reiseroute.
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